Bilder von Graubünden. Sie sind vertraut. Und doch immer wieder anders. Nun zeigt Reto Thöny seine Sicht in Schwarz-Weiss-Aufnahmen. Vom 25. Oktober bis 02. November in der Stadtgalerie Chur.

Der Churer Reto Thöny war in den letzten Jahren vorwiegend im Prättigau unterwegs, aber auch im Engadin und im Bergell. Nun zeigt er Aufnahmen, die bewusst in Schwarzweiss gehalten sind. Mit ihnen verwendet er eine Bildsprache, die teilweise fast minimalistisch wirkt. Zwar zeigt er auch die Erhabenheit der Bündner Bergwelt, etwa mit Bildern vom Rätikon und dem Bergell. Viel häufiger aber reduziert er seinen Blick auf Details und Ausschnitte. Die Landschaft darum herum lässt sich dann bestenfalls erahnen. Zu sehen sind Stimmungen, die sich etwa auf eine Baumgruppe in Grüsch oder Valzeina oder eine Steinmauer im Promontogno beschränken.

Immer aber sind die Bilder so komponiert, dass sie harmonisch wirken. Darunter sind solche, die strengt gegliedert sind, und bei denen versucht wird, das Motiv auf Formen und Strukturen zu reduzieren. Daneben finden sich auch Bilder, bei denen das Atmosphärische im Vordergrund steht. Beispielsweise wenn der Blick von der Gross Furgga zur Sulzfluh schweift. Oder wenn im Nebel auf dem Weg zum Berghaus Vereina ein Tümpel sichtbar wird. Die fotografische Vorgehensweise von Reto Thöny ist unterschiedlich: manche Aufnahmen waren geplant, andere entstanden spontan.

Reto Thöny studierte Volkswirtschaft, Recht und Geschichte an den Universitäten Fribourg und Bern und arbeitete danach als Wirtschaftsjournalist für Tages- und Wochenzeitungen wie der Berner Zeitung, der Wirtschaftszeitung Cash oder der Sonntagszeitung von Tamedia. Daneben widmete er sich freischaffenden Fotografie-Projekten. Im Laufe der Zeit wurde der Kanton Graubünden und seine Landschaften immer mehr zu einem seiner fotografischen Schwerpunkte.

Zu diesem Thema publizierte er schon früh in der damaligen «Bündner Zeitung», z.B. Reportagen über Churer Hinterhöfe oder die ehemalige Gärtnerei Moser. Später zeigte er im deutschen Fotomagazin «NaturFoto» eine Panorama-Serie über das Engadin, er fotografierte eine Postkartenserie über das Misoxer Dorf Monte Laura oder stellte Bilder der Kulturlandschaft des Bergells in einer Ausstellung in Zürich aus. Nicht zuletzt war er in Graubünden auch als Fotolehrer für die deutsche Fotoschule «zooom-in» tätig.

Vernissage am Freitag, 25. Oktober ab 17 Uhr in der Stadtgalerie Chur
Ausstellung mit Anwesenheit des Künstlers: vom 25. Okt. bis 02. Nov. 2024
Öffnungszeiten: Di – Fr von 13:30 – 18:30 Uhr, Sa: 10:00 – 17:00; So und Mo geschlossen