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Kunstduo Buchli/Isenschmid erhält Atelierstipendium in Kairo
Das Kunstduo Piera Buchli und Luc Isenschmid wird mit einem Atelierstipendium der Stadt Chur für einen sechsmonatigen Aufenthalt in Kairo, Ägypten, ausgezeichnet. Das Stipendium – vergeben von der Städtekonferenz Kultur (SKK) und der Stadt Chur – ermöglicht den beiden Kunstschaffenden, ihre Arbeiten in den Bereichen Malerei und Keramik in einer neuen, aussergewöhnlichen Umgebung fortzusetzen.
Piera Buchli, geboren in Haldenstein und aufgewachsen in Chur, sowie Luc Isenschmid, geboren in Bern, leben und arbeiten heute in Versam. Gemeinsam gründeten sie das Kunst Kollektiv Versam und setzen sich mit der Kunst Residenz Versam aktiv für den Austausch zwischen lokalen und externen Kunstschaffenden ein. Seit mehr als fünf Jahren arbeiten sie als Kunstduo zusammen und vereinen ihre Disziplinen – Keramik und bildende Kunst – zu einzigartigen interdisziplinären Werken. Ihr Schaffen wurde bereits mehrfach anerkannt, unter anderem durch Ausstellungen im Bündner Kunstmuseum Chur und bei der Art Safiental Biennale sowie mit dem Förderpreis der Stadt Chur 2024.
Der Stadtrat hat auf Empfehlung der Kulturkommission beschlossen, das Stipendium an Buchli/Isenschmid zu verleihen. Das Kunstduo überzeugt mit seiner innovativen Herangehensweise und seinem künstlerischen Schaffen, das traditionelles Handwerk mit modernen experimentellen Prozessen vereint. Der Aufenthalt erstreckt sich von August 2025 bis Januar 2026 und umfasst die kostenfreie Nutzung eines Ateliers in Kairo sowie einen finanziellen Beitrag von 10'000 Franken zur Deckung der Lebenskosten. Mit diesem Stipendium fördert die Stadt Chur die kulturelle Entwicklung ihrer Kunstschaffenden und stärkt deren internationale Vernetzung.
Ägypten als Quelle der Inspiration
Der Atelieraufenthalt in Kairo bietet eine einzigartige Gelegenheit, die künstlerische Praxis des Duos weiterzuentwickeln und neue Impulse zu integrieren. So möchten Buchli/Isenschmid vor Ort die historische und kulturelle Bedeutung des Mineralpigments «Ägyptisch Blau» erforschen. Dieser leuchtend türkisblaue Farbton, der erstmals im alten Ägypten als Pigment verwendet wurde, soll als verbindendes Element zwischen Malerei und Keramik dienen.
Ausserdem wollen sie sich weiterhin mit ihrer Arbeit «Schriftliche Vereinbarung #1» (2024) beschäftigen, die sie bereits im Bündner Kunstmuseum gezeigt haben: «Die Arbeit hat uns einen neuen Zugang eröffnet – einen künstlerischen Ansatz, den wir intensiver untersuchen möchten. Die Auseinandersetzung mit der Vereinbarung als Rahmen, welche Menschen aus verschiedenen Lebenswelten zusammenbringt, bildet die Grundlage des Konzeptes. Diese Erfahrung hat uns gezeigt, wie sich Kunst als Werkzeug nutzen lässt, um unterschiedliche Systeme miteinander in Beziehung zu setzen und neue Perspektiven auf soziale, wirtschaftliche und kulturelle Prozesse zu gewinnen. Diese Gedanken enden nicht mit dieser Arbeit, sondern begleiten uns weiterhin. Auch in Kairo wollen wir sie aufgreifen, weiterdenken, einordnen, hinterfragen und in einen neuen Kontext setzten. Welche Formen sie dort annehmen werden, ist offen.»
Autor
Chur Kultur
Kontakt
Stadt Chur
Helena Mettler
Leiterin Kulturfachstelle
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