Clara Ragaz-Nadig zusammen mit ihrem Ehemann Leonhard Ragaz am Friedenskongress im  dänischen Nyborg. Anonyme Fotografie, Juli 1923.
Clara Ragaz-Nadig zusammen mit ihrem Ehemann Leonhard Ragaz am Friedenskongress im dänischen Nyborg. Anonyme Fotografie, Juli 1923.
Leonhard und Clara Ragaz-Nadig bei Fräulein Marie Frey auf dem Balkon, „SänTsblick“, Valbella, September 1942
Leonhard und Clara Ragaz-Nadig bei Fräulein Marie Frey auf dem Balkon, „SänTsblick“, Valbella, September 1942
Clara Ragaz-Nadig, um 1940
Clara Ragaz-Nadig, um 1940
Bild 6
Bild 6
Clara Ragaz-Nadig, ganz links. Frauen der Schweizer Delegation auf dem Weg zu einem  internationalen Kongress der Frauen gegen Krieg und Faschismus, 1930er Jahre.
Clara Ragaz-Nadig, ganz links. Frauen der Schweizer Delegation auf dem Weg zu einem internationalen Kongress der Frauen gegen Krieg und Faschismus, 1930er Jahre.
Clara Ragaz-Nadig, um 1942, Zeichnung von Gregor Gregor Rabinovitch
Clara Ragaz-Nadig, um 1942, Zeichnung von Gregor Gregor Rabinovitch
Ragazplatz
Ragazplatz

Gastbeiträge

Würdigung von Clara Ragaz

Zu Ehren von Clara und Leonhard Ragaz wird der Platz zwischen der St. Martinskirche und dem Rätischen Museum umbenannt. Initiiert wurde die neue Namensgebung von der Reformierten Kirche Chur. Der Stadtrat hat sich für die Umbenennung zum "Ragazplatz" entschieden.

An der Kirchgasse zwischen der St. Martinskirche und dem Rätischen Museum befindet sich ein Platz, der im Ortsplan als Museumplatz ausgewiesen, jedoch vor Ort nicht deutlich gekennzeichnet ist. Dieser Platz bietet eine ideale Gelegenheit, das Ehepaar Clara und Leonhard Ragaz zu ehren – bedeutende Persönlichkeiten in der Churer Geschichte. Am kommenden 30. März jährt sich der 150. Geburtstag von Clara Ragaz. Aus diesem Anlass hat die Reformierte Kirche der Stadt Chur den Antrag gestellt, den Museumplatz umzubenennen.

Engagiertes Ehepaar Ragaz 
Clara Ragaz, geboren am 30. März 1874 in Chur, war nach ihrer Ausbildung am Lehrerseminar eine leidenschaftliche Vorkämpferin für den Pazifismus und die Frauenrechte, insbesondere in den Vorjahren des Ersten Weltkriegs. Sie war über 20 Jahre lang Vizepräsidentin der Internationalen Frauenliga für Frieden und Freiheit. Ihr Mann Leonhard Ragaz wurde 1878 in Tamins geboren und studierte nach seiner Schulzeit Theologie. Als Pfarrer an der Churer Martinskirche war er ein liberaler Geistlicher, der Ideen für ein "Reich Gottes" entwickelte, das durch soziales und ethisches Handeln verwirklicht werden sollte. Er setzte sich vehement für eine Gesellschaft ein, die auf humanistischen Werten basiert und dem Schrecken der Gewalt des Ersten Weltkriegs entgegentritt. Das Ehepaar Ragaz-Nadig ist in der Geschichte Churs einzigartig. Sie verbrachten ihre prägenden Jahre in Chur im Antistitium an der Kirchgasse 12. Sowohl die Frauenrechtlerin und Pazifistin als auch der Theologe hatten schweizweit und sogar europaweit Einfluss und ihre Ideen werden bis heute rezipiert.

Umbenennung 
Der Blick auf die frühen 20er-Jahre des 20. Jahrhunderts und das Engagement des Ehepaars zeigt deutlich, wie relevant ihre Botschaften auch für die heutige Zeit sind. Nach eingehender Prüfung der Umbenennung möchte der Stadtrat die Möglichkeit wahrnehmen, diese zwei verdienstvollen Personen zu ehren. Die Kosten für eine Neubenennung des Platzes sind minimal, da keine bestehenden Adressen davon betroffen sind. Um die Bedeutung des Ehepaars sichtbarer zu machen, wird eine Informationstafel mit einem erklärenden Text ergänzt. Dabei soll der Schwerpunkt in der erläuternden Beschreibung auf Clara Ragaz liegen, was mit der Absicht des Stadtrats im Einklang steht, bei Neubenennungen von Strassen und Plätzen bevorzugt weibliche Persönlichkeiten zu berücksichtigen.

Autor

Chur Kultur

Kontakt

Stadt Chur
Kulturfachstelle
Poststrasse 35
7000 Chur
kulturstrategie@chur.ch

Kategorie

  • Gastbeiträge

Publiziert am

30.03.2024

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www.chur-kultur.ch/hFbN11